Aus dem Tagebuch eines Verstorbenen

Im eigentlichen Sinne ist dies gar kein Tagebuch, eher so eine Art Stimme

aus dem Grabe, unbedeutende, zusammenhanglose Anmerkungen eines

äußerst merkwürdigen Toten... merkwürdig schon deshalb, weil es
verschroben erscheint, sich im Grab liegend mit Problemen des Lebens
zu beschäftigen, und dann noch in dieser eindeutig flapsigen Form.
Darüberhinaus ist es unanständig, da Fragen dieser herausgehobenen

Bedeutung eine solche Herangehensweise nicht verdienen.

Einmal angenommen, ich hätte das alles selbst zusammengeschmiert,

würde es eigentlich nicht das Geringste ändern.
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Begraben haben sie mich schon vor zehn Jahren.
Es ist mir sogar angenehm, an meinen Tod zu denken, weil er nicht ganz
alltäglich war, und es gibt doch nichts Angenehmeres, als nicht-alltägliche
Begebenheiten aus seinem Leben zu berichten. Zumindest ich möchte

nachdrücklich behaupten, dass weder Liebe noch Kunst noch Heldentaten

eine derart vollkommene, intensive Befriedigung verschaffen, wie man sie

beim Erzählen eines ausgefallenen Erlebnisses seines Lebens erfährt.


War diese Erfahrung nun tatsächlich spektakulär und sind die Zuhörer
wahrhaft hingerissen, kennt die Begeisterung des Fabulanten keine Grenzen!...
Seine Augen leuchten, die Wangen glühen, die Stimme schmettert mit der
Kraft und Prägnanz des Außergewöhnlichen... wie angenehm, ihn anzuschauen!...

Und jetzt fangen auch schon alle an, ungewöhnliche Vorkommnisse ihres Daseins

zu berichten, und alle durcheinander, und alle erregen sich und übertreiben, aber

das ist ganz natürlich in einer derartigen Aufregung! ...
Ja, so ist das.
Ich starb an unglücklicher Liebe.


Es gibt viele, denen dies überhaupt nicht ungewöhnlich erscheint. Viele
oberflächliche Leute behaupten, dass eine Menge Volk an unglücklicher
Liebe stürbe, und deswegen läge in diesem Fall nichts Bemerkenswertes
vor... mich deucht allerdings, dass hier durchaus ein extravaganter Vorfall
vorliege, mehr noch - eine quasi unglaubliche Begebenheit! Zumindest ich

habe diese, als sie mir widerfuhr, als absolut unverständlich empfunden.

Man stelle sich nur vor: ich bin betrogen worden von der Frau, die ich liebte

und die ich mit meiner Liebe glücklich machte. Von ihr - derselben Frau,
deren Körper mir so gefiel, die selig war, mir anzugehören, die besser
als alle anderen um meinen herausragenden seelischen Wert und meine
intimen Qualitäten wusste, um meinen Scharfsinn, meinen Verstand und
meine nur zu offensichtliche Überlegenheit über alle anderen.

Sie hat nicht irgendjemand anderen betrogen, sondern mich, der ich...
ich werde hier nun nicht alle meine unzweifelhaften Vorzüge aufzählen...
erstens bin ich einfach zu bescheiden, welches zweitens schon bis zur
Eklatanz sichtbar geworden sein sollte und drittens wissen Sie alle ja
selbst, wie weit Sie intelligenter, origineller, bemerkenswerter und
interessanter als alle anderen Leute sind...

Die Hauptsache ist doch - interessanter... natürlich, wie sollte man nicht
zugestehen, dass Pasteur gelehrter, Prof. Loeffler in gewissen Fragen
beschlagener oder Lew Tolstoi - talentierter sei... Man könnte sogar zugeben,
dass die eigenen Gesichtszüge nicht ganz regelmäßig seien oder die Figur

insgesamt kleinere Mängel aufwiese... Selbstverständlich kennen Sie Ihre

eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten und sind keinerlei Parteilichkeit

sich selbst gegenüber schuldig, und trotzdem kann man nicht bestreiten,

dass Sie so ein gewisses Etwas haben, dass Sie irgendwie besonders sind...

Ihre Mankos nicht derart riesig, sich auf jeden Fall rechtfertigen lassen und

Sie selbst, alles in allem, immer noch interessanter als all die anderen...

Und aus heiterem Himmel betrügt sie ebenjene Frau, der sie alle ihre

liebenswerten und fesselnden Qualitäten bereits bis zum Grund in voller

und selbstloser Aufrichtigkeit offengelegt hatten!...

Und betrügt Sie mit einem Mann, der, das steht außer Frage, dümmer,
uninteressanter, schlechter, auf jeden Fall unendlich unbedeutender ist
als Sie selbst!

Das ist doch wohl vollkommen unbegreiflich!... Das überschreitet jegliche

Grenze des gesunden Menschenverstandes!... Wenn man das nicht als
außergewöhnliche Begebenheit betrachtet, dann weiß ich wirklich nicht...

Das Geringere ist dabei noch, dass sie betrügt, nein, sie behauptet auch
noch, dass er - diese Form gewordene Nichtigkeit, dieser Schönling und 
Wüstling  - gescheiter sei als Sie, und amüsanter, und hübscher, und
überhaupt besser! Und das von derjenigen Frau, der Sie, die Sie...

Dieser unbegreifliche, dämonische, vollkommen unerklärliche Fall holte
mich von den Beinen. Ich beschloss, mich zu erschießen.

Ich erzähle jetzt nicht, was ich der Nichtswürdigen alles vorwarf, wie ich ihr
Verhalten als widerliche Geilheit anprangerte, wie ich ihren Charakter als
Nutte offenlegte, wie ich sie scharfsinnig und stolz verspottete und demütigte,
wie ich klar und unwiderleglich Ekelhaftigkeit und Obszönität ihres Verhaltens
bewies!... Ich beschreibe nicht, wie ich ihr ins Gesicht schlug in der Absicht,
sie wieder zur Vernunft zu bringen und ihre frühere Liebe zu mir wiederzuer-
wecken... Wie ich hysterisch auflachte, Leben und Himmel verfluchte, mit
dem Kopf gegen die Wand schlug, wie ich flehte und betete, hoffend, sie
möge in dieser meiner Erniedrigung die Größe meiner Seele erkennen!...
Ich erwähne nicht, wie ich versuchte, sie mit Schilderungen meiner

Einsamkeit, Verwahrlosung und Ausweglosigkeit zu rühren und

zwingen wollte, einzusehen, dass das alleinige Glück für sie

eben darin bestände, dass ich nicht derart klein, schwach

und unglücklich bliebe.

Warum daran zurückdenken!... Diese lasterhafte Frau verstand nichts und
wusste nichts zu würdigen... Gut, sie weinte, wurde unsicher, war sogar
bereit, bei mir zu bleiben und es noch einmal zu probieren, gab sich mir
sogar hin in meinem Versuch, sie mit Hilfe ihrer eigenen Sinnlichkeit
zurückzuerobern... allein, das Luder in ihr gewann die Oberhand und
schließlich verließ sie mich doch für diesen Halunken, Schwachkopf und
geilen Hengst.

Ich kann nur sagen, als ich mich, ungeachtet des Reichtums meines Wesens

und der Größe meiner Seele, allein in meiner Wohnung vorfand, erlebte ich
ein Gefühl furchtbarer Einsamkeit und völliger Leere, das mich jetzt noch
in meinem Grab rotieren lässt, wenn ich an es denke.
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Kurz gesagt erschoss ich mich und liege jetzt seit zehn Jahren

hier auf dem Friedhof.


Es mag vielleicht nicht sehr taktvoll meinerseits sein, aber ich muss

gestehen, dass es recht unangenehm ist, auf dem Friedhof zu liegen...

Ich hoffe, ich verletze kein Geheimnis des Universums, wenn ich erkläre,

dass meine jenseitige Existenz sich auf Dunkelheit, Feuchtigkeit, Würmer

und Verwesung beschränkt. Nichts weiter Besonderes, kein Paradies,

keine Hölle, kein wie auch immer geartetes Nirwana lässt sich hier finden,

wie auch... vielleicht irgendwo anders... ich glaube, ganz bestimmt anderswo,

nicht umsonst hat ja eine Unzahl verehrter und höchst würdiger Leute davon
gesprochen, dass so etwas wer-weiß-wo existiere... das wäre merkwürdig,
sogar verwerflich, daran zu zweifeln... Ja, ganz sicher an einer anderen
Stelle!... Nur im Grabe nicht.
Da ist - nichts. Langeweile - das ist alles.

Ich, selbstverständlich, protestiere nicht gegen Dunkelheit, Verwesung und
ähnliche vollkommen unvermeidliche Komponenten der ewigen Ruhe.
Erstens sind dies Naturgesetze, zweitens ist man im Leben gezwungen,
derart viele Unannehmlichkeiten zu ertragen, dass es nicht lohnt, diesen
Kleinigkeiten Beachtung zu schenken!

Nur lang-wei-lig - bis zur Verblödung!

Zu tun gibts absolut gar nichts. Natürlich könnte man sich mit der

Beobachtung der eigenen Verwesung beschäftigen, nur erstens bietet

diese ein durchaus unschönes und üblen Geruch verbreitendes Schauspiel,

welches sich zweitens von allein und ohne jegliche Beteiligung von

Ihrer Seite aus vollzieht.

Zu überlegen gibts ebenfalls nichts... was sollte man planen angesichts der
Nichtexistenz von Bedürfnissen und Handlungsmöglichkeiten, wenn Sie vor
allen Zufälligkeiten auf ewig versichert sind und alles seinen Gang nach
einem unangreifbaren und sehr rationalen Gesetz geht...

Ich hatte gehört, das Schlimmste seien die Gewissensbisse - ach du

lieber Himmel, an mir hat bisher nichts genagt: und falls ich irgendetwas

Niederträchtiges begangen haben sollte - wie viele Arten von Moral

gibt es nicht... das, einmal angenommen, was nach christlichem Glaube

böse ist, ist nach islamischem - einfach eine Verpflichtung jedes sich achtenden Rechtgläubigen... Ich hatte geglaubt, hier offenbare sich vielleicht aus den vielerlei
Glauben das wahre Ethos, aber anstelle des Ethos erschienen die Würmer...
statt am Gewissen nagen sie an mir, und sehr bald werden sie nicht
nur mein Gewissen, sondern mich selbst komplett verspeist haben.

Bleibt allein, sich zu erinnern... aber hierbei ist eine befremdliche Erscheinung
zu konstatieren: während des Lebens schien mir, ich verfügte über keine
freie Minute, erlebte eine Unmenge an Eindrücken und Unannehmlichkeiten,
besäße Ideen, Pläne, Gefühle und befände mich in schwierigsten und
verwickelsten Gegebenheiten... die Zeit vor meiner Geburt stellte ich mir

nicht vor, und so glaubte ich eine komplette Ewigkeit mit meiner Existenz

auszufüllen, mit meinen höchst wichtigen, bedeutenden, außerordentlichen

Erlebnissen... und hier zeigt sich plötzlich, dass es nichts zu erinnern gibt...
wirklich überhaupt gar nichts!

Alles, was mir einfiel, erwies sich als ein solcher, wenn ich das sagen darf,
Plunder und Mistdreck, dass es mir sogar irgendwie peinlich war... Ja, gelebt
hatte ich, gefühlt, gedacht, mich angestrengt und bin gestorben ... alles
getan, was ein Mensch tun kann... und auf einmal nichts zum Erinnern...
peinlich sowas!

In der ersten Zeit dachte ich das noch nicht und versuchte,

den verschiedensten Einzelheiten der Vergangenheit eine Wichtigkeit

beizulegen, aber bald ließ ich das fruchtlose Gekeife sein...

Genau diese Fruchtlosigkeit hat mich erschüttert: wie hübsch, sich zu denken,

man stünde mit einer weit entfernten Situation in irgendeiner Beziehung,
aber tatsächlich ist es überdeutlich, dass, wenn ich damals gar nichts
getan und das ganze Leben auf dem Bauch im Morast verbracht hätte,

alles ganz genauso gekommen wäre, wie jetzt: begraben hätten sie mich,

die Würmer wären gekommen und knabberten an mir, und ich hätte

genausowenig zu tun und würde ebenso ohne jegliches Vergnügen verfaulen.


Natürlich, die Universität habe ich abgeschlossen, selbstverständlich

viele Theorien kennengelernt, also, am Anfang war ich Marxist,

dann Sozial-Revolutionär, hm, einen Roman habe ich geschrieben,

der von einem Teil der Kritiker sehr gelobt, von einem anderen sehr

beschimpft wurde... tja, Frauen habe ich geliebt, sie haben mich geliebt,

nun, also, ich übte mich äußerst eifrig in dem, was sich nicht wirklich als

fromm bezeichnen lässt, und einen Sohn habe ich bekommen...

das sind die Fakten, aber was nützt das hier?

Mit einem Wort: zu erinnern ist exakt Null, aber langweilig, dass man

schon Gespenster zu sehen glaubt. Irgendwie sogar schade, dass es

die nicht gibt: vielleicht würden die einen in der Pfanne braten,

wär’ immerhin eine Art Abwechslung.

Zudem hat man mich, als Selbstmörder, in die entfernteste Ecke

des Friedhofes gelegt. Nachbarn gibts nicht und nichts zu beobachten.

Im Herbst, wenn der Wind beginnt mit den Bäumen zu lärmen,

kann einem schlecht werden.

Der einzige Spaß ist, wenn ich ab und an mit der Kugel im leeren Schädel
scheppere oder, nachdem das linke Bein abbröckelte und ich mir aus den
Knochen eine Flöte fertigte, unter Begleitung des Windes die Marseillaise pfeife.

Im Leben war ich ja eifriger Revolutionär und erinnere mich von Ungefähr

an das Motiv... wirklich eine hübsche und stimulierende Melodie!...

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Mir scheint, als ginge über der Erde alles weiter seinen Gang, da der

Friedhof mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit besiedelt wird.

Schon hat man keine Möglichkeit, die würdigen und ehrenvollen Verstorbenen
von den nichtsnutzigen, leichtsinnigen oder verdorbenen Toten, zu denen
ich in meiner Eigenschaft als Selbstmörder gehöre, abzuteilen.

Ehrlich gesagt, protestiere ich gegen meine Einstufung auch nicht: 

dass ich nicht um mein Leben gekämpft, sondern es bei der erstbesten,

völlig unbedeutenden Kleinigkeit, so, als hinge es mir bis zum Erbrechen

zum Halse hinaus, beendet habe, zeigt: ich bin ein kleinherziger Mensch...

da ich sogar nach dem Tode in dem majestätischen Akte des Verwesens

keinerlei Wirken eines, gar noch zu verehrenden, metaphysischen Subjektes

erblicken kann, heißt das: ich bin ein oberflächlicher Mensch...

und dass ich mein Vergnügen daran finde, nach meinem Tode Dinge zu

gestehen, über die ordentliche und anständige Menschen sogar während

des Lebens verschämt schweigen, bedeutet: ein verdorbener Mensch bin ich,

habe meinen Platz hier im Winkel, am Graben, in den die Leute aus der

Vorstadt ihr Spülwasser kippen, redlich verdient.

Also, wie gesagt, der Friedhof füllt sich, und wöchentlich, wenn nicht täglich,
kommen mir die heiseren Stimmen der die Totenmesse Singenden näher
sowie das charakteristische Kratzen und Scheppern von Spaten gegen
Steine und Baumwurzeln. Und endlich, eines schönen Abends, höre ich,
keine zehn Schritte vom Orte meiner ewigen Ruhe, das Klappern von Spaten
und nachdrückliches Geschimpfe der Totengräber, denen das Begraben ihrer
Nächsten offenbar gewaltig auf den Keks geht.

Ich unterstehe mich, Ihnen zu versichern, dass diese ersten menschlichen
Stimmen nach zehnjähriger Friedhofsruhe keinen besonders freudigen
Eindruck bei mir hervorriefen.

Trotzdem verbrachte ich die ganze Nacht in außerordentlicher Erregung.
Ich behaupte nicht, meine Nerven zitterten, weil über Nerven
verfügte ich schon lange nicht mehr, aber so ähnlich fühlte es sich an...
Was für einen Nachbar bekäme ich wohl, würde es mir gelingen, eine
freundschaftliche Beziehung zu ihm zu bewahren oder würde es nie dazu
kommen, uns gemeinsam amüsante Zerstreuungen auszudenken?
Und wenn es - eine Dame wäre?... Kurz, bis zum Sonnenaufgang lauschte
ich auf jedes Geräusch von nebenan und brannte förmlich vor Ungeduld...
Das ist auch völlig verzeihlich: der Mensch ist eben so konstruiert, dass er
bei aller Geringschätzung aller anderen ohne diese nicht leben kann... Das
Alleinsein verdauen wir schlecht!... Wahrscheinlich deswegen, weil wir
eben, um es so zu formulieren, dazu geschaffen wurden, die Einsamkeit
eines gewissen Großen Einsamen zu teilen.

Dabei fällt mir ein, um nur einmal unsere schöne Literatur zu betrachten,
dass eine Vielzahl berühmter Schriftsteller genau darauf ihre Karriere
gegründet hat: einerseits besingen sie den stolzen, einsamen Helden und
verachten die breite und platte Masse, dann machen sie aus genau dieser
Einsamkeit eine große Tragödie. Das, nebenbei gesagt, beweist bloß ihren
Scharfsinn und die Gabe zur Kombination gegensätzlichster Eigenschaften -

und mehr auch nicht.

Unglaublich lang zog sich die Nacht hin. In der Zeit nach meinem Tod

konnte ich mich definitiv davon überzeugen, dass dem Menschen viel

zu viel Zeit zur Verfügung steht. Aus Langeweile beschäftigt er sich

mit dem ersten und besten: poltert mit einer Bleikugel, säubert

verstaubte Augenhöhlen, fegt störende Verwesungsreste in die Ecke

des Grabes oder pfeift manchmal die Marseillaise.

Endlich Tagesanbruch, und ich vernahm das entfernte

Begrüßungsbimmeln der Totenglocken.

-  „Sie bringen ihn! Sie bringen ihn!“ rief ich in allergrößter Erregung aus und
hüpfte sogar vor Freude, erkannte aber gleichzeitig voller Bitterkeit, dass
es keine Beständigkeit gebe, weder über der Erde, noch darunter, wo es
mir schon Schwierigkeiten bereitete, meine Knochen in Reih und Glied zu
halten.


Dies führte mich zu traurigen Grübeleien:
-  „Was soll’s, irgendwann vertue ich mich und schiebe an die Stelle des
    Beckens den eigenen Schädel. Noch ist alles an seinem Platz, nichts
    passiert, aber wenn ich mich aufgelöst haben werde, steigt doch keiner
    mehr durch, was wohin gehört. Und wie lange habe ich nicht in diesem
    Schädel meinen unsterblichen Geist gehegt und war stolz auf ihn. Sollte
    der Tag der körperlichen Wiederauferstehung kommen, wird es ein wenig
    obszön. Ich darf hier anmerken, dass sich viele schon zu Lebzeiten nicht
    recht klar darüber sind, wo Ihnen eigentlich der Kopf steht und wo exakt 
    ihr Verstand untergebracht ist“.

Das Bimmeln dauert an. Man vernimmt monotone Grabgesänge und die
schweren Tritte der Träger.
Die Beisetzung selbst werde ich nicht beschreiben: die war, erstens, alles
in allem nicht so lustig, zweitens hinreichend dumm und drittens werden
Sie dieses Vergnügen, wie ich Ihnen garantiere, zu seiner Zeit selbst
verspüren, seien Sie nur guter Hoffnung.

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Nach Ablauf einiger Tage wurde mir bitter bewusst, dass ich mich in meinen
Kalkulationen getäuscht hatte: aus dem Nachbargrab klang kein einziger
Laut herüber... sozusagen gar nichts!... Man konnte glauben, statt
eines anständigen, unsterblichen Verblichenen hätte man ein Birkenscheit
eingebuddelt.

Hier muss ich nun eingestehen... obwohl ich mich zeitlebens als Atheist
bekannte und dafür gehalten wurde und das stolz auch jedem versicherte,
hegte ich dennoch eine kleine, vielleicht eher winzig zu nennende Hoffnung

auf die Unsterblichkeit.... trotz allem!... Hier unten wurde allerdings unwider-

leglich klar, dass die Verstorbenen, die ihre Rechnung mit dem Leben
gemacht haben, sich sanft hinlegen und ganz sacht verfaulen, ohne noch

Vergnügen an sich selbst oder anderen finden zu können. Ihr Aussehen

mag geheimnisvoll sein, aber ihre Lage ist die allerdümmste.

Dies bereitete mir sogar Kummer: wie angenehm wäre es nicht, in das
strenge, geheimnisvolle Gesicht irgendeines verstorbenen Iwan Iwanowitsch
zu schauen, auf dem sich höchste Transzendenz spiegelte: „Er hat jetzt das
erfahren, was wir Lebenden niemals erschauen!“...

Und plötzlich erweist sich, dass Iwan Iwanowitsch aber auch gar nichts
erfahren hat. Beleidigend, insonderheit für die Poesie!
Liegt da und schweigt.

Damals durchfuhr mich das erste Mal der Gedanke, dass, entsprechend
einem bisher unentdeckten Naturgesetz oder aber eben entgegen allen
Gesetzen, ich aus den gewöhnlichen Regeln herausfiel und kein völlig
gewöhnlicher Toter wäre.

Einmal den Gesetzen entsprungen, brauchte ich auf diese keinerlei Rücksicht
mehr zu nehmen. Ich beschloss zu handeln, mich dabei keiner Beschränkung

zu unterwerfen und entsprang gleichfalls meiner Ruhestätte.

Keine zwei Minuten vergingen, und ich saß am Grabesrand meines Nachbarn

und ließ die Beine baumeln. Vor mir lag ein Leichnam. Schweigend.

Dieser war ein kleiner, ausgetrockneter Alter in einem steifen, schwarzen
Gehrock, die Nähte abgeschabt, sicher, aber ansonsten völlig in Ordnung.
Er lag da, wie es jedem sich selbst achtenden Verstorbenen gebührt,
äußerst anständig, in der traditionellen Pose mit auf der Brust gekreuzten

Händen, die Augen zugedrückt.

Ich saß und schaute. Das Grab roch noch nicht feucht und faulig, nur nach
frischgeschlagenem Holz und den Blumen, die noch nicht völlig welk waren.
Alles war ganz gewöhnlich und offensichtlich auf lange Zeit hin ausgelegt.
Enttäuscht kehrte ich nach Hause zurück, nahm meine Flöte und spielte,
ohne abzusetzen, ein gutes Stündchen die Marseillaise in einer, nebenbei
bemerkt, höchst melancholischen Tonart.

Es wurde beschlossen, meinem Nachbarn, wie einer Person, die
meine Erwartungen betrügt, keinerlei Beachtung zu schenken, indes die
Unannehmlichkeiten verfolgen den Menschen über das Grab hinaus...
ich meine, über das Grab hinaus kann ich nicht versichern, zumindest
bis ins Grab - das auf jeden Fall...
Mein Nachbar besaß eine Ehefrau.
So lag ich eines Tages im Grabe, vor Langeweile am Fingerring drehend,
und höre plötzlich ziemlich nah irgendeinen feinen, klagenden Ton, so wie ein
Mückensummen oder wenn eine Fliege im Spinnennetz heult ... höre
genauer hin... wirklich, ein Weinen... aber keine Fliege! Im Nu krabbele ich
aus dem Grab, hocke mich auf dessen Rand und sehe...
Auf der Ruhestatt meines Greises sitzt eine kleine, grauhaarige Alte,
schaut mit offenen Augen über das Grab hin, und ihre Tränen laufen, und
jammern und wehklagen tut sie zum Gotterbarmen, dass ich glatt mitgeheult
hätte, wenn dazu noch etwas vorhanden gewesen wäre...

Ach, wunderbar, dass die Leute nach dem Tod nicht mehr heulen können.

Sie klagt darüber, dass sie gemeinsam ein langes, schweres Leben getragen
hätten und Arbeit und Freude und Kummer geteilt, dass die Liebe zu ihm wie

ein ruhiges, gleichmäßiges Feuer ihr ergebenes, altes Herz erwärmt hätte und

welche Verlassenheit sie jetzt empfände, niemandem nutze und von
allen vergessen.

Sie erinnert ihn, als ob er sie noch hören könne, an ihr ganzes, gemeinsames
Leben, es ist ein richtiges Poem. Ich gestehe, ich war begeistert. Wie Sie
bereits erfahren haben, kann ich von meinem Leben bezüglich Beziehungen
nicht behaupten, es lief erfolgreich, und hier erfuhr ich, was Liebe sein kann,
tatsächlich stärker als der Tod, - einmal und für immer. Ach herrjeh, der Alten
mit grauen Haaren lauschend, stellte ich mir sie und ihn, der schon friedlich
mit gefalteten Händen auf der Brust dalag, jung, kraftstrotzend und voller
Lebensfreude vor. Es gab eine Zeit, in der ihr junger Körper freudig zu
Zärtlichkeiten aufforderte und eine zärtliche, reine Seele auf Liebe wartete,

ihm aber leuchteten die Augen vor Verlangen und er spannte seine Muskeln

mit solcher Kraft an, dass er, wer weiß, die Welt hätte aus den Angeln heben
können. Helle Nächte gab es, mit dem Geruch der weißen Akazien und dem
unheimlichen, erregenden Spiel des Mondlichts im Dickicht des Parks.
Nachtigallen singen von weither, wie es sich für alle Romane geziemt, und
der frühe Morgen, ganz rosa vor Freude über den neuen Tag, erwischt die
beiden, trunken vor Leidenschaft und Zärtlichkeit, auf dem taubenetzten
Gras.

Später gab es noch nette winterliche Abende in beider arbeitsreicher
Leben.

Ach Gott, und wie stolz ist sie auf seine literarischen Erfolge (auf
diese Art erfuhr ich, dass mein geehrter Nachbar Schriftsteller gewesen war),
welche Wertschätzung legt sie jedem seiner Gedanken, jedem seiner Wörter
bei. Sie arbeiteten gemeinsam, gemeinsam durchlebten sie Begeisterung
und Mühsal des Schaffens. Und niemals in ihrem Leben, nicht, als sie eine
schlanke, geschmeidige junge Frau war, nicht, als sie voller wurde und aus-
einanderfloss, auch nicht, als sie in letzter, herbstlicher Schönheit erstrahlte -
nie gab es das Verlangen, das Bedürfnis oder den Gedanken an Betrug...
ach, das ist wahre Liebe!... Eine Liebe, von der die Menschen träumen!...

Ich begab mich in mein Grab zurück, war verwundert und bedrückt... warum
bloß wurde mir nicht ein Anteil dieses Glückes zuteil? Ich war in höchstem
Maße darauf vorbereitet gewesen und hatte mich unablässig beim Schöpfer

darum beworben!

Die Zeit verging... jeden Tag lief sie zum Grab und weinte und erzählte aus
dem vergangenen Leben... die Ruhestätte ihres Ehemannes blieb  heilige

und letzte Freude und Bestrebung ihres verwaisten Lebens... Ganze Stunden
war ich genötigt, ihr stilles, kaum vernehmbares Gejammer mitanzuhören.
Nur in der Erinnerung an ihn vermochte sie zu leben. Was sonst noch auf
der Welt passierte, nach seinem Tode, ging an ihr vorbei, sie lebte in der
Vergangenheit, einzig in ihr, nur mit ihm.

Ich hörte, wie sie, den Kopf auf die Erde gesenkt, dem Verstorbenen

zärtliche Wörter zuflüsterte, voll von ihrer Liebe, Worte der Zärtlichkeit

und gar Leidenschaft, welche der Lebende niemals vernommen haben dürfte...

Ich hörte, wie sie, erst spät am Abend weggehend, als hinter dem Zaun

des Friedhofes bereits das trübe, rote Band des Sonnenuntergangs leuchtete

und der Wind die schweigenden Wipfel der Friedhofspappeln umbog,

sich von ihm verabschiedete und darüber weinte, dass er nun allein

dableiben müsse, auf dem Friedhof, in der entsetzlichen und eisigen

Dunkelheit einer Herbstnacht...

Ich bin letzten Endes kein Künstler und vermag nicht alles wiederzugeben,
aber ich schwöre auf was Sie wollen, dass diese kleine Greisin, allein auf
der ganzen Welt, mit ihrer überwältigenden, ewigwährenden Liebe einen
unglaublichen Eindruck auf mich machte und in mir vage, bis jetzt noch

nicht geklärte Zweifel an der Stichhaltigkeit meiner eigenen

Überzeugungen weckte!

Ach, wie niederdrückend waren ihr Schluchzen anzuhören, ihre ekstatischen
Gebete, die Koseworte in der Stille des Friedhofes über einem Meer von
Grabhügeln und Bergen menschlicher Knochen...

Die Tage vergingen. Ein freudloser, trüber Herbst brach an; den ganzen
Tag rieselte pausenloser Regen und rauschte im herumliegenden Laub.
Die Alte aber erschien unabänderlich am geliebten Grab, völlig durchnässt,

armselig, jämmerlich und zu Tränen rührend.

Aber drinnen, im Grab, vollzog sich der unvermeidliche Prozess: allmählich
weichte der Gehrock auf und klebte am Körper des Alten, dessen vergängliche

Larve zu einer Masse grünen Eiters zerfloss, schwer und lastend stand
der süßliche, widerwärtige Leichengeruch in der engen Kiste und setzte sich
an den in Auflösung begriffenen Brettern in trüben Tropfen ab, wie der Dampf
in der Sauna...

Die Alte kam, weinte und flüsterte Liebesworte...

Dann kam der Winter, der weiße, freundliche Winter, unterbrach das

Verfaulen in den Gräbern und bedeckte uns alle, uns arme Verstorbene,

mit einer flauschigen und wie die Unschuld weißen Decke.

Tagsüber schaukelten rotbrüstige Gimpel auf den biegsamen Zweigen

der Sträucher, während man die schweigsamen Meisen sich als

wollige, grüne Klümpchen im Schnee tummeln sah, die dann behende

ins Dorf abflogen... Die schwarzen Kreuze bedeckten sich mit rundlichen,

weißen Hauben... Am tiefschwarzen Himmel funkelten und glänzten

nachts eisige Sterne und schimmern myriadenfach als Fünkchen im

sauberen, festen Schnee.
Wie unerreichbar hoch - dieser nächtliche Eishimmel!...

Und immer kam die Alte, in ihrem abgenutzten Pelz vor Kälte zitternd, und
weinte darüber, dass sie ihren Mann nie wiedersehen, weder ihn wärmen
noch streicheln würde, allein läge er da, nur in seinem Gehrock in der
gefrorenen Erde.

Ehrlich gesagt gab es da schon keinen teueren Verstorbenen mehr und auch
keinen Rock... einzig verfaulten und gefrorenen Unrat - mehr nicht. Ihr das
meinerseits anzudeuten wäre allerdings, wenn ich das sagen darf, grausam
gewesen.

Und wieder kam ein Frühling. Du lieber Himmel, wie flink krochen die grünen
Hälmchen des Frühlingsgrases nicht aus den Gräbern. Der Friedhof lachte

und freute sich. Oben roch es nach Rasen und jungen, klebrigen Blättchen,

auf den Leichenhügeln balgten sich fröhlich quirlige Spatzen ...

Aber in der Grabstätte nebenan bewirkte die erwärmte, aufgeweichte Erde
eine derart durchschlagende Gärung, dass der Leichnam mit jedem Tag
weniger zu erkennen war. Jetzt ragten aus dem Rockärmel lediglich die
Handknochen... und der Schädel begann, als hätte er sich eingewöhnt, in
die Finsternis hineinzugrinsen...

Oben jedoch weinte und klagte weiterhin die schwermütige, einsame und
verlassene Alte.
Irgendwie brachte sie mich durcheinander.
-  „Verdammt noch mal...“ dachte ich nachts, „das kann doch nicht sein, dass
     solche unglaublichen Anstrengungen für nichts und wieder nichts
     verschwendet sein sollten! ... Welchen Sinn hätte das... das kann nicht
     sein!“

Und dann, anfangs unbemerkt, wartete ich schließlich bewusst auf den Tag,
an dem auch die Alte stürbe und ihren treuen Ehemann wiedersähe! ...Herr
im Himmel, wie leidenschaftlich und ungeduldig sie diesen Moment erwartete...

Mit welcher festen Zuversicht sie dieses Treffen ersehnte! ... Als sei es
ein unaussprechliches Glück, eine Befreiung!... Und wie frohlockte sie über
das Erlahmen ihrer Kräfte, die Trübung ihrer Augen, das immer ruhiger und
langsamer werdende Schlagen ihres alten, liebenden und schwergeprüften
Herzens...

-  „Warte noch ein Weilchen, mein Lieber, Liebster!“ flüsterte sie, wie eine
     Geliebte, die die Zeit für das Rendezvous bestimmt... „Bald, sehr bald
     komme ich zu dir!... Hast du mich auch nicht vergessen?... Hast dein
     kleines Frauchen nicht vergessen?... Bald sehen wir uns wieder... jetzt
     wird es schnell gehen!“

Und sie verglomm vor meinen Augen wie eine Kerze, ganz genau wie eine
Kerze, - leuchtend vor stiller Freude und einfältiger Erwartung...

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Sein erster Todestag kam... und sofort vernahm ich einen neuen Ton.
Zunächst begriff ich nichts und wurde mir erst hinterher über alles klar:
Schauen Sie, bis dahin konnte sie sich, an ihren Mann denkend, an jeden
einzelnen Tag erinnern, was er, an genau diesem Tag vor einem Jahr,
getan hatte... wie lebendig und markant ihr alles vor Augen stand, klar und
deutlich wie ein Heiligenbild bewahrte die Erinnerung jedes Detail, als ob sie
ihn lebend sehen und sich mit ihm unterhalten würde, wie mit einem Lebenden...

aber ein Jahr verging, und jetzt, wenn sie sich zu erinnern und ins
Gedächtnis zu rufen versucht, was vor einem Jahr geschah - an diesem
Tag war er schon nicht mehr da... nicht mehr da, so wie auch jetzt... etwas
war abgerissen... eine letzte und bleibende Leere hatte sich aufgetan...

Ihr Leben hatte unwiderruflich seinen Sinn verloren, und ich begriff, dass
nun auch sie bald sterben müsse, da das letzte dünne Fädchen, welches
sie mit der Welt, wenn vielleicht auch nur in ihrer Einbildung, verband,
gerissen war... Ihre Weiterexistenz wäre völlig unvernünftig... Bis jetzt hatte
sie als eine Art lebender Gedenkstein des Toten existiert, damit war es nun
vorbei, nichts gab es in Zukunft zu bewahren.

Und so erschien die Alte eines schönen Tages nicht mehr... und auch nicht
den nächsten und nicht den übernächsten...

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Sie begruben sie neben ihrem Mann, nicht weiter als zwei Schritte entfernt...
Als die wenigen Anwesenden verschwunden und ihre gleichgültigen
Schritte in der Tiefe des Friedhofes verklungen waren, krabbelte ich
unverzüglich aus meinem Grab und warf mich Hals über Kopf über ihres...

Der Moment war gekommen, unbedingt wollte ich dem Wiedersehen
beiwohnen... Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich sehr wahrscheinlich noch
an ein Wiedersehen... Um keinen Preis wollte ich diesen eindrucksvollen,
alles offenbarenden und beseligenden Augenblick verpassen, um im Glanze
unendlicher Glückseligkeit und in grenzenloser Ergriffenheit im Angesicht der
höchsten Weisheit und Güte begeistert und selbstvergessen in den Chor
der ganzen Welt einzustimmen und laut zu rufen: Hosianna!...

Ein erregender und mitreißender Augenblick! ... Ich spürte schon das Nahen
einer Verzückung, welche Himmel und Erde erzittern machen würde!...

Die Alte lag in ihrem neuausgehobenen Grabe, klein, säuberlich, geschmückt,

auch im Tode den Ausdruck einer überwältigenden Freude bewahrend,

gleichsam von einem unbekannten, gedämpften Licht von innen
erleuchtet... Nur, dass ihr der Sargdeckel ein wenig auf die Nase drückte...
Aber in diesem Moment registrierte ich dieses verstörende Detail, glaube ich,
gar nicht.... Ich zitterte vor Vorfreude, ich brannte vor Verlangen und war
bereit, mein „Hosianna“ anzustimmen, sei es auch vor der Zeit...

Gut, dass ich mich zurückhalten konnte...
Die Alte lag friedlich, glückselig auf den Sargdeckel blickend, der ihr die
Nase eindrückte... Neben ihr lag, ebenfalls vollkommen friedlich, ein kleines,
gelbes Skelett, dessen fahler Schädel dümmlich in die Dunkelheit grinste...
Nichts geschah.

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Mittlerweile hat das Skelett sich aufgelöst... die Alte stinkt bereits
beträchtlich...

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Vom Skelett verbleiben verstreute Häufchen Knochenreste... Neben ihnen

liegt ein neueres, sauberes Skelett, gleichfalls grinsend... Mir beginnt zu
dämmern, dass ich schwerlich genötigt sein werde, mein „Hosianna“
anzustimmen, und deshalb...

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Bemerkung des Autors

Nein, in diesem Ton vermag ich nicht fortzufahren! ...Er spottet, er macht
sich eindeutig lustig über alles, was uns am Heiligsten und Teuersten ist!